A. E. KÖCHERT

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Hubert Schmalix – Kraft der Ironie

Herr Schmalix, Sie haben dieses Jahr einen Anhänger für A. E. Köchert entworfen. Wieso?

Schmalix: In den 60ern und 70ern hat fast jeder Künstler auch Schmuck gemacht. Ich frage mich, warum das nicht mehr selbstverständlich ist. Es ist doch spannend, in einem anderen Metier zu arbeiten, egal ob Schmuck oder Keramik oder Glas.

Woher kam die Idee zu diesem Kopf?

Schmalix: Der Kopf ist die Miniform einer Skulptur, die ich schon vor längerem angefertigt habe. In meinen Arbeiten geht es ja hauptsächlich um Landschaften, aber darinnen finden sich ja immer wieder bärtige Männer.

Ein Selbstportrait? Ein bisschen erinnert es ja auch an einen atztekischen Gott.

Schmalix: Natürlich kann man da vieles hineininterpretieren. Ist ja auch gut so.

Vor einigen Jahren haben Sie schon einmal einen Anhänger für die Maison Köchert gestaltet.

Schmalix: Ja, eine Scheibe. Die in ihr liegende Figur war Teil eines Bildes, das ich damals gemalt habe.

Ein wesentliches Charakteristikum Ihrer Arbeit sind die kräftigen Outlines, die ja auch gestaltendes Element von Comics sind. Arbeiten Sie deshalb so gerne in Los Angeles?

Schmalix: Nicht nur in Comics gibt es Outlines. Sie sind ein Prinzip der gesamten Kunstgeschichte, denken Sie an die ägyptische Kunst. Die Outline ist das Prinzip Vereinfachung, damit wird das Objekt hervorgehoben und dadurch bekommt es eine größere Macht. Es wird zur Erzählung. Es entstehen Gefühle ohne Pathos, auch durch die Ironie.

Noch eine persönliche Frage: Tragen Sie selbst Schmuck?

Schmalix: Nur einen Ehering.

Selbst entworfen?

Schmalix: Ja. Aber im Lauf der Jahre und der Arbeit ist vom ursprünglichen Entwurf nicht mehr viel übrig geblieben.

Herr Schmalix, wir danken für das Gespräch