Der rasende Juwelier und seine legendären Autos
Wir erinnern uns an einen der vielen Väter der Familie Köchert: Gotfrid Köchert. Der bekannteste österreichische Rennfahrer der 50er Jahre ging als rasender Juwelier in die Geschichte Österreichs ein und erlebte – dank seiner Faszination für schnittige Autos – so einige Abenteuer.
So fuhr er beispielsweise mit seinem neuen Porsche 550 Spyder 1956 die Mille Miglia, wobei er am Wendepunkt in Rom gar an 4. Stelle lag. Leider kam er wegen eines Kupplungsschadens schließlich aber nur bis Florenz. Zum Trost konnte er einige Wochen später auf dem Nürburgring Sieger-Lorbeer einstreichen.
Im folgenden Jahr fuhr er – als erster Österreicher nach dem Krieg – mit seinem Ferrari 250 TRC das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Stundenlang fuhr er im Spitzenteam, bis er wegen einer defekten Benzinpumpe liegen blieb. Dem Enthusiasmus tat dies allerdings keinen Abbruch.
Unterstützer Jochen Rindts
Besagter Ferrari wurde übrigens auch von Jochen Rindt ausgefahren, denn früh hat Gotfrid Köchert das Talent Rindts erkannt und ihn mit Wagen und Mechanikern gesponsert. Neben Rindt gingen in den Roaring Sixities auch Legenden wie Graham Hill, Piers Courage oder Jackie Stewart am Köchert’schen Hollereck zu Altmünster am Traunsee quasi ein und aus.
Zweite Liebe Segeln
Nachdem er wegen Herzproblemen den Rennsport an den Nagel hängen musste, widmete er sich in logischer Folge – den See vor der Haustüre – dem Segeln. Bei den Olympischen Spielen in Rom 1960 im österreichischen Kader belegte er Platz 7. Ein Mann mit Talenten und Ambitionen, dessen legendäre Sportwagen noch heute regelmäßig Rekorde bei Auktionen einbringen.